NACHHALTIGE ENTWICKLUNG
FÜNF GUTE GRÜNDE FÜR EINE NACHHALTIGE KREISLAUFWIRTSCHAFT
1. ROHSTOFF-/PRODUKTDESIGN
In der nachhaltigen Beschaffung setzt sich EPPA für den schonenden Umgang mit Rohstoffen ein. Auch macht sich EPPA für ein zukunftsorientiertes Produktdesign stark, das bereits heute die Recyclingfähigkeit nach einer 30- bis 40-jährigen Lebensdauer von Kunststoff-Fenstern beinhaltet.
2. HERSTELLUNGSPROZESS
Nachhaltigkeit erfordert einen ressourcenschonenden Herstellungsprozess, bei dem Energie eingespart und der Ausstoß von Treibhausgasen sowie anderen Schadstoffen reduziert wird.
3. DAUERGEBRAUCHSTAUGLICHKEIT/FUNKTIONALITÄT
Die Lebensdauer eines Fensters beträgt mindestens 30 Jahre, in denen die Produktleistung konstant bleiben muss. Unabhängige Produkt- und Qualitätszeichen wie das VinylPlus Product Label stehen für Fenster, die langlebig sind und aus nachhaltigen Ressourcen hergestellt werden.
4. RECYCLING
Wird ein Kunststoff-Fenster ausgetauscht, ist es viel zu wertvoll für die Mülldeponie oder Verbrennungsanlage. Stattdessen dient das alte Fenster als Rohstofflieferant für neue Profile und bleibt über das Recycling in einem geschlossenen Kreislauf.
5. NEUE FENSTER MIT RECYCLING-MATERIAL
Beim Kauf neuer Kunststoff-Fenster lohnt es sich zu fragen, ob ein Fenster recyceltes PVC (Rezyklat) enthält. Der Einsatz von Rezyklat spart bei der Herstellung Rohstoffe, Energie und CO2-Emissionen.
UMWELT-PRODUKTDEKLARATIONEN (EPD)
Die Umwelt-Produktdeklarationen, die EPPA für doppelt-verglaste Fenster und dreifach-verglaste Kunststoff-Fenster veröffentlicht hat, fassen die Umweltauswirkungen von Kunststoff-Fensterprofilsystemen über ihren gesamten Lebenszyklus vom Rohstoff bis zur Entsorgung zusammen. Der gesammelte Datenbestand repräsentiert mehr als 90% des europäischen Marktes für Kunststoff-Fensterprofile.
Des Weiteren setzt sich EPPA für eine europaweite Harmonisierung der Umweltverträglichkeitsprüfungen für Bauprodukte ein. In diesem Zusammenhang unterstützt EPPA auch "Level(s)", den freiwilligen Bewertungsrahmen zur Ermittlung der Nachhaltigkeit von Gebäuden, der von der Europäischen Union entwickelt wurde.
RECYCLING VON KUNSTSTOFF-FENSTERN
Seit mehr als 25 Jahren können gebrauchte Kunststoff-Fenster vollständig recycelt werden, indem das dabei entstehende recycelte PVC (Rezyklat) in den Kern neuer Fenster eingebracht wird. Heute verwendet die PVC-Industrie etwa 50 % ihres eigenen Rezyklats.
Für EPPA ist Recycling ein Schlüsselthema – sowohl im Hinblick auf Energie- und Ressourceneffizienz als auch im Hinblick auf eine kontrollierte oder geschlossene Kreislaufwirtschaft. Aus diesem Grund hat EPPA eine europäische Recyclingstrategie entwickelt. Die Vision für 2025 ist, dass EPPA die Sichtbarkeit der Profilindustrie erhöht, die eine Blaupause für die Kreislaufwirtschaft in sämtlichen Mitgliedsstaaten darstellen soll.
EPPAs Ziele in diesem Zusammenhang sind die Verbesserung der Altfenster-Sammlung, die Verwertung von 420.000 Tonnen PVC aus Fenstern bis 2025 und die Einrichtung eines Regelkreises für Kunststoff-Profile. Daher setzt sich der Verband dafür ein, die Zahl der Sammelstellen für Altfenster in den Hauptmärkten Deutschland und Frankreich zu erhöhen, indem EPPA gemeinsam Maßnahmen mit Rewindo (DE) und UFME/SNEP (FR) koordiniert und Recyclingaktivitäten auch im Vereinigten Königreich unterstützt. In Zusammenarbeit mit polnischen Akteuren hat EPPA ein Clearinghouse-Konzept für Polen entwickelt, das seit April 2021 umgesetzt wird.
VINYLPLUS®
EPPA ist seit Anfang der 2000er Jahre Partner des europäischen Nachhaltigkeitskonzepts VinylPlus®. Im Einklang mit den fünf VinylPlus-Zielen unterstützt EPPA das Ziel, bis 2025 jährlich 900.000 Tonnen PVC zu recyceln.
EPPA und die europäischen Hersteller von Kunststoff-Fensterprofilen haben die folgenden fünf Herausforderungen von VinylPlus weitgehend umgesetzt oder arbeiten intensiv daran:
-
Kontrollierte Kreislaufwirtschaft von PVC
Vor mehr als 25 Jahren hat EPPA durch Recycling die effizientere Nutzung und Überwachung von Kunststoff-Fenstern während ihres gesamten Lebenszyklus eingeführt. Die Kunststoff-Profilindustrie ist der einzige Sektor (im Vergleich zu anderen Fenstermaterialien), der das Material in einem kontrollierten (Fenster zu Bauanwendungen) oder sogar geschlossenen Kreislauf (Fenster zu Fenster) hält. Das ist das Ergebnis von Investitionen in Höhe von 100 Millionen Euro. -
Chlororganische Emissionen
EPPA-Mitglieder beschaffen nur Material aus modernen Fertigungstechnologien und Produktionsanlagen. Damit tragen sie dazu bei, dass sich langlebige organische Verbindungen nicht in der Natur anreichern und andere Emissionen reduziert werden. -
Nachhaltiger Einsatz von Zusatzstoffen (Additiven)
Seit Anfang der 2000er Jahre verwendet die Profilindustrie mehrheitlich keine Blei- und Cadmiumstabilisatoren mehr. Die Hersteller sind zu nachhaltigeren Additiven wie Calcium-Zink oder Glasfasermaterial übergegangen, die heute verwendet werden. -
Nachhaltige Energie und Klimaverträglichkeit
Die Kunststoff-Profilindustrie trägt dazu bei, die Auswirkungen auf das Klima zu minimieren, indem sie den Energie- und Rohstoffverbrauch reduziert (weniger Frisch-PVC durch den Einsatz von Rezyklat), möglichst auf erneuerbare Energiequellen umstellt und nachhaltige Innovationen wie Design-for-Recycling fördert. -
Bewusstsein für Nachhaltigkeit
In den letzten 20 Jahren und auch in Zukunft wird EPPA das Bewusstsein für Nachhaltigkeit in der gesamten Wertschöpfungskette weiter schärfen. Ziel ist es, möglichst schnell zu Lösungen für die Nachhaltigkeitsherausforderungen von VinylPlus zu gelangen – durch Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation mit Interessengruppen und politischen Vertretern auf nationaler und europäischer Ebene.
CIRCULAR PLASTICS ALLIANCE (CPA)
Als Mitglied der 2018 gestarteten EU-Recyclinginitiative Circular Plastics Alliance arbeitet EPPA zusammen mit rund 200 anderen Unternehmen und Verbänden aktiv an dem gemeinsamen Recyclingziel, bis 2025 mindestens 10 Millionen Tonnen recycelten Kunststoff in neuen Produkten einzusetzen. In der CPA-Arbeitsgruppe „Bauen“ koordiniert der Verband auch das Thema „Design-für-Recycling“.
MEHRWEG-TRANSPORTSYSTEM FÜR PROFILPALETTEN
2019 hat EPPA europaweite Systeme für die Rückgabe von Langgut-Transportgestellen eingeführt, um sicherzustellen, dass Fensterhersteller Gestelle zurückgeben können und so die nachhaltige Nutzung dieser wiederverwertbaren Verpackungs- und Transportlösung gewährleisten. Es gibt ein Miet-, Pfand- oder CRM-System (Customer-Relationship Management). Mehr zu diesem Thema erfahren Sie im Informationsflyer.